Sabar Bonda
Nach dem Tod seines Vaters verbringt der Callcenter-Angestellte Anand aus Mumbai die zehntägige Trauerzeit bei seiner Mutter im Heimatdorf. Statt den Verlust zu verarbeiten, kämpft er sich durch formale Rituale, stets unter Druck, die Erwartungen der Familie zu erfüllen. Außerhalb des Dorfs findet er bei seinem Kindheitsfreund Balya, mit dem er heimlich Zärtlichkeiten teilt, einen Ort der Ruhe. Nach der Trauerzeit muss Anand entscheiden, ob seine Beziehung zu Balya eine Zukunft hat.
Der Regisseur erzählt in KAKTUSFRÜCHTE anhand emotionaler Bilder von seinen eigenen Erfahrungen als queerer Mensch im ländlichen Indien: vom Verlust des Vaters und den Herausforderungen, Trauer zuzulassen, während man Teile der eigenen Identität verstecken muss. Der Film ist eine sehnsuchtsvolle, leise optimistische Geschichte über Hoffnungsschimmer im Dunkel der Trauer. Auf dem Sundance Film Festival 2025 wurde er als Bester ausländischer Spielfilm ausgezeichnet – ein Meilenstein für die Marathi-Sprache und queere Sichtbarkeit in Indien.