Double Take
19:00
Double Take ist ein Essayfilm aus dem Jahr 2009, der vom belgischen Regisseur Johan Grimonprez inszeniert wurde, mit einem Drehbuch von Tom McCarthy. Der Film spielt im Kalten Krieg und mischt dokumentarische mit fiktionalen Elementen. Zentral ist eine fiktive Begegnung des legendären Regisseurs Alfred Hitchcock mit seinem älteren Doppelgänger. Diese Begegnung ist von Paranoia und Misstrauen geprägt und spiegelt die politischen Spannungen und die Angstkultur dieser Zeit wider. Hitchcock wird als paranoider Geschichtsprofessor dargestellt, der sich in einem doppelbödigen Verwirrspiel verliert, während Politiker beider Seiten in den Medien versuchen, die „richtigen“ Dinge zu sagen.
Der Film behandelt die Kommodifizierung von Angst während des Kalten Krieges und nutzt Hitchcocks Film „Die Vögel“ als metaphorisches Rückgrat. Mit einer sorgfältigen Montage historischer Fernsehaufnahmen und Nachrichtenbilder zeichnet Double Take den Aufstieg des Fernsehens und seine Rolle bei der Verbreitung von Angst als Massenware nach. Die Handlung ist inspiriert von Jorge Luis Borges‘ Kurzgeschichte „25. August 1983“, in der ein Mann seinem zukünftigen Ich begegnet. In Grimonprez‘ Film verwebt sich diese Idee mit realen historischen Ereignissen wie der Raumschlacht, dem Küchendebatte zwischen Nixon und Chruschtschow und Kernwaffentests, um auf die allgegenwärtige Angst und die Katastrophenkultur hinzuweisen.
Mit Einführung von Daniel Pies (ZKM).